Camille Jacquemin

Camille Jacquemin

1899-1947

Camille Jacquemin war ein belgischer Priester, Komponist, Musikwissenschaftler und Organist. Zu seinen Lehrern zählte Louis Vierne.

Im Alter von zwölf Jahren spielte er an der Orgel der Kirche Saint-Mard in Virton. 1916 trat er in das bischöfliche Priesterseminar von Namur (in der Abtei von Floreffe) ein und vertiefte seine musikalische Ausbildung bei dem Organisten Louis Lejeune, bei René Barbier und Auguste Verrees (1884-1957). Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1922 wurde er als Vikar nach Bertrix geschickt. Drei Jahre später erlaubte ihm sein Bistum, seine musikalische Ausbildung in Paris fortzusetzen. Am Institut grégorien und an der Schola Cantorum nahm er Unterricht bei Louis Vierne (Orgel und Improvisation), Guy de Lioncourt (Kontrapunkt) und Vincent d'Indy (Komposition). In diesen Jahren war er auch Stellvertreter von Henri Mulet an der großen Orgel von Saint-Philippe-du-Roule.
Als er 1929 nach Belgien zurückkehrte, wurde er zum Gesangslehrer und Kapellmeister am Seminar in Floreffe ernannt, wo er eine intensive kulturelle Tätigkeit entfaltete. Mehrere Künstler, die er in Paris kennengelernt hatte, hielten sich zu dieser Zeit in der Abtei auf: Charles Tournemire, Joseph Bonnet, Henri Ghéon und Henri Brochet. Zu seinen brillantesten Schülern während dieser Zeit gehörte Pierre Froidebise.
"Der Einfluss von Abbé Jacquemin war deshalb so tief, weil er die Seelen in Harmonie mit seiner eigenen singen ließ und sie so in Schönheit zu Gott erhob" - Domherr Kaisin
"Viele seiner Schüler im Klerus, in den Klöstern und auch in der Welt erkannten, dass sie ihm viel von dem Besten verdanken, das in ihnen steckt". - Bischof André-Marie Charue, Bischof von Namur.
Mit Ausbruch des Krieges verlangsamte sich das künstlerische und kulturelle Leben in Floreffe. Der Exodus hatte einen schmerzhaften Einfluss auf seine Gesundheit. Als Jacquemin 1941 zum Pfarrer im Dorf Mont-sur-Meuse ernannt wurde, litt er dort an Depressionen. Am Ende bestand sein Seelenzustand aus heller, friedensstiftender Hoffnung. Er starb frühzeitig im Alter von siebenundvierzig Jahren.
Charles Tournemire widmete ihm das 12. Offizium seiner Orgue Mystique (La Septuagésime)

[Quelle: Wikipedia]

Von AEOLUS aufgenommene Werke:

Symphonie pour grand orgue: I. Foi h-Moll
Symphonie pour grand orgue: II. Espérance g-moll
Symphonie pour grand orgue: III. Charité h-Moll