Cover AE-10256

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)

"Honori XV Sacronem Mysterionem" - The Rosary Sonatas

Die Rosenkranzsonaten

Hélène Schmitt

Inhalt:
Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704) :
Die Rosenkranzsonaten
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Hélène Schmitt, Violine
François Guerrier, Claviorganum
Massimo Moscardo, Erzlaute
Francisco Mañalich, Gambe
Jan Krigovsky, Violone
Gesamtspielzeit: 2:25 (h:m)
Booklet: 56p., Englisch Deutsch Französisch
Bestell-Nr. AE 10256
EAN 4026798102562
Produktkategorie: SACD
Veröffentlichungsdatum: 01.06.2016

Die Rosenkranzsonaten befassen sich nicht nur mit Mysterien, sie sind selber eines. Biber schuf mit diesem Violin-Zyklus aus 15 Sonaten und einer Solo-Passacaglia eines der erstaunlichsten Werke der gesamten Violinliteratur. Berühmt und auch heute in seiner Bedeutung nicht vollständig enträtselt ist die Zuordnung der Sonaten zu den heiligen christlichen Mysterien. Die Methode der „scordatura“, das Stimmen der vier Saiten der Violine in anderen Intervallen als üblich, treibt der Komponist in diesem Werk auf die Spitze und verlangt dadurch vom Ausführenden ständiges Umdenken. Für die französische Geigerin Hélène Schmitt sind die Rosenkranzsonaten trotzdem gerade nicht ein geigerischer Extremsport – im Gegenteil, für sie ist dieses Werk ein musikalisches Glaubensbekenntnis. Mit ihrem Spiel tut sich in den Sonaten ein gewaltiger klanglicher Kosmos auf.

Singend oder auch sprechend, flüsternd, gar brüllend, eindringlich oder lieblich, intim oder mit großer Geste, vom kaum noch hörbaren Ton bis zu purem Heavy Metal, oder ganz einfach im gerade rechten Maß für die vielen Tanzsätze - der Hörer wird oft aus dem Staunen nicht herauskommen.

Die vollständige Hingabe von Hélène Schmitt für diese Musik ist offenkundig. Ihr international besetztes Continuo vermag dabei genau die richtige Unterstützung und Farbenpracht zu liefern. Gleich zwei äußerst umfangreiche Begleittexte, verfasst von der Künstlerin sowie von Prof. Dr. Peter Wollny (Bach-Archiv Leipzig), beleuchten Werk und Ausführung von allen Seiten. Die audiophile Aufnahme aus der Barockkirche Holthausen liefert Stereo- und auf SuperAudioCD auch Surround-Ton.

Diese Einspielung eines der wichtigsten Werke des Barock ist das erste Ergebnis der neuen Zusammenarbeit der Künstlerin mit AEOLUS. Weitere Veröffentlichungen sind in Vorbereitung.

€ 29,99 (inkl. MwSt.)
Super Audio CD Information info

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Diese 'Hybrid' Super Audio CD spielt in allen CD-Spielern und SACD-Spielern.

CD Audio: Stereo

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5 Diapason

Rezensionen zu “Biber: "Honori XV Sacronem Mysterionem" - The Rosary Sonatas”

 

WDR Raoul Mörchen, 17.11.2016 :

“...atemberaubend. Der französischen Geigerin Hélène Schmitt gelingt mit ihrer Aufnahme nichts weniger als ein Geniestreich. In ihrer sehr freien Lesart des Notentextes reißt sie den Himmel weit auf ... Nichts ist lauwarm, jeder Moment rührt an die Existenz ... Sagen wir doch einfach: ein echter Hammer.”
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WDR5 Scala Service Klassik

Anders als Bach, den Ewigen, hat man Heinrich Ignaz Franz Biber lange fast vergessen. Dabei war er mal ein Superstar und weit berühmter als Bach: Chef eines der besten Orchester seiner Zeit und Liebling einer der mächtigsten Männer, des Erzbischofs Max Gandolf von Kuenburg in Salzburg. Als Ende des 19. Jahrhunderts aber eine dicker Band auftauchte mit einem Zyklus von Violinsonaten Bibers, da wurden die überhaupt nur veröffentlich, weil der Band so prachtvoll ausgestattet war und der Fund an sich historisch interessant schien. Bibers Musik selbst wurde als langweiliges Mittelmaß abgetan. Vielleicht konnten die Forscher damals ja die vertrackte Partitur nicht richtig lesen, in der die Geige ständig verstimmt wird und die Noten nicht mehr identisch sind mit dem Klang. Wie sonst könnte man diese himmlische Musik … langweilig nennen?

[ Biber: Sonata V. Double, CD 1, T.19 ]

Himmlisch und unglaublich: Heinrich Ignaz Franz Biber schrieb seine Rosenkranzsonaten für genau eine Person als Publikum und einen Solisten. Vermutlich Mitte der 1680er Jahre, als er seinen Posten als Vize-Kapellmeister und Geiger am Salzburger Hofe gerade angenommen hatte, widmete er dem Erzbischof einen Zyklus zur privaten Einkehr. 15 musikalische Meditationen über die christlichen Mysterien, von der Verkündigung der Geburt Jesu bis zur Marienkrönung nach der Kreuzigung plus abschließende Passacaglia. Durch die Verstimmung nach jedem Bild, der sogenannten Skordatur, entfernt sich die Geige immer weiter von ihrer natürlichen Tonlage, bis sie in der Mitte des Zyklus ganz matt klingt und dann zum Ende wieder an Strahlkraft gewinnt. Für den Solisten, der nur noch seinen Augen, aber nicht mehr seinen Ohren trauen darf, ist das die reinste Tortur. In der elften Sonate werden sogar die mittleren Saiten vertauscht. Vor dem Steg und im Wirbelkasten liegen sie dann über Kreuz, als stummes Symbol für das Martyrium.

[ Biber: Sonata XI, CD 2, T.15 ]

Vermutlich konnte nur Biber selbst damals diese Werke spielen, ganz sicher ist: nur der Bischof sollte sie hören. Eine Veröffentlichung war nie geplant und auch keine weitere Aufführung.

Man könnte noch viel erzählen über die geheimnisvollen Rosenkranzsonaten – doch auch ihre Interpretin ist atemberaubend. Die französische Geigerin Hélène Schmitt, ausgebildet unter anderem in Köln beim Barockguru Reinhard Goebel, gelingt mit ihrer Aufnahme nichts weniger als ein Geniestreich. In ihrer sehr freien Lesart des Notentextes reißt sie den Himmel weit auf und führt uns zu Entrückung und Ektase, Besinnung und Jubel, Verzweiflung und Hoffnung. Nichts ist lauwarm, jeder Moment rührt an die Existenz. Eine Seelenreise, so hätte man es früher vielleicht genannt. Sagen wir doch einfach: ein echter Hammer.

Raoul Mörchen

 

La Libre Belgique Martine Dumont Mergeay , 10.11.2016 :

“Entourée de musiciens d’exception, la violoniste française déploie une nouvelle fois sa manière, puissante et mystérieuse, mêlant hauteur spirituelle et sensualité, guidée par un art incomparable de « dire » la musique, et de la révéler.”
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« Les Sonates du Rosaire », c’est à la fois l’Himalaya du violon baroque, et son jardin secret. Et il faut bien le souffle et la ferveur d’Hélène Schmitt pour réaliser la jonction entre les deux univers. Inspirées des Mystères sacrés (tour à tour joyeux, douloureux et glorieux) les 15 sonates prennent les formes, traditionnelles en apparence, des suites de danse, tout en renfermant une organisation sous-jacente dont la complexité se reflète dans le nombre et la variété des « scordatura » (changement de hauteur de certaines cordes) jalonnant la série et conduisant parfois à des effets stupéfiants. Entourée de musiciens d’exception, la violoniste française déploie une nouvelle fois sa manière, puissante et mystérieuse, mêlant hauteur spirituelle et sensualité, guidée par un art incomparable de « dire » la musique, et de la révéler.

 

wunderkammern.fr Jean-Christophe Pucek, 12.11.2016 :

“C’est un accomplissement, un des très rares, à mon sens, à pouvoir tutoyer la version désormais mythique de Reinhard Goebel. ... À mes yeux, Hélène Schmitt et ses compagnons ont su approcher l’essence même de ces fameuses Sonates du Rosaire.”
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Le feu sous la grâce. Les Sonates du Rosaire de Biber par Hélène Schmitt

12 novembre 2016 / Jean-Christophe Pucek

Il y a un peu plus de deux ans, fort avant dans la nuit claire du mois d’août, les Sonates du Rosaire de Heinrich Ignaz Franz Biber résonnaient sous les voûtes de l’église d’Arques-la-Bataille. Hélène Schmitt et ses musiciens ont pris quelques semaines plus tard la route de Gut Holthausen, en Allemagne, pour enregistrer l’intégralité d’un recueil qui est devenu, au même titre que les Sonates et partitas pour violon seul de Johann Sebastian Bach, un des Everest auxquels tout violoniste baroque rêve un jour de s’affronter. Que de chemin parcouru depuis la lecture pionnière d’Eduard Melkus gravée à Vienne aux premiers jours du printemps 1967 ! En janvier 1990, celui qui fut son élève, Reinhard Goebel, offrait aux micros d’Archiv, accompagné par son Musica Antiqua Köln, une interprétation dont la suprématie, malgré les réussites de Gunar Letzbor (Arcana, 1995), Alice Piérot (Alpha, 2003), Andrew Manze (Harmonia Mundi, 2004), Patrick Bismuth (Zig-Zag Territoires, 2004) ou, très récemment, Rachel Podger (Channel Classics, 2014), n’a jamais été réellement remise en cause.

La part de mystère qui, se jouant des études les plus savantes, entoure toujours ces seize pièces – quinze sonates pour violon et basse continue et une passacaille finale pour violon seul dont la date de composition est toujours disputée (avant 1676 ? vers 1684-85 ?) – autorise des approches très différentes dont le ton peut sensiblement varier en fonction, par exemple, du poids que l’interprète donne à leur dimension spirituelle, voire mystique. Nous sommes, en effet, en présence d’un rosaire, mot qui d’emblée désigne l’œuvre comme d’inspiration sacrée et de conception cyclique, rosarium désignant en latin ecclésiastique une guirlande de roses dont on couronnait la Vierge — notons au passage que l’intitulé le plus juste à donner à ce recueil serait Sonates sur les Mystères du Rosaire, puisqu’y sont évoqués des épisodes de la vie de Marie et de Jésus. Fleurs aussi enivrantes qu’épineuses que ces roses musicales ; pour l’oreille des auditeurs – et gageons qu’à l’époque, si l’on en juge par le soin remarquable apporté à la réalisation du manuscrit, tant du point de vue de sa graphie que de l’adjonction de vignettes gravées ornant le début de chaque sonate, ils furent peu nombreux et triés sur le volet – sollicitée par la succession des préludes et des mouvements inspirés par le chant (aria, lamento, recitativo, canzon et même l’antienne grégorienne Surrexit Christus hodie) ou la danse (allemande, courante, gigue, sarabande, gavotte, chaconne), parfois très brefs et faisant donc apparaître chaque sonate comme un paysage que la lumière recomposerait en permanence, cette démonstration souvent assez ébouriffante de virtuosité mise au service de l’expressivité – il aurait été passionnant de savoir comment ces pièces certes dotées d’un titre, fors la passacaille finale, mais finalement si peu descriptives étaient interprétées à l’époque, et notamment si l’on introduisait brièvement l’audience, si tant est que l’exécution ne se limitât pas au seul prince évêque Maximilian Gandolph, dédicataire du recueil, à ce qu’elle allait entendre – devait être une formidable source de délectation esthétique ; pour le violoniste, en revanche, ce chapelet représente autant de défis hérissés des difficultés parfois les plus acérées. Hormis dans la première sonate (L’Annonciation, comme il se doit) et la passacaille conclusive (ce qui nous entraîne curieusement du côté de l’opéra qui se refermait généralement sur cette danse, convention que le compositeur connaissait), Biber fait usage de la scordatura, un procédé qui consiste à modifier l’accord normal du violon (sol, ré, la, mi), quelquefois à un degré extrême (la Sonate XI, La Résurrection, intervertit ainsi la corde de ré et celle de la, ce qui aboutit à la matérialisation d’une croix derrière le chevalet), pour en élargir les possibilités en termes de technique, avec la réalisation de certaines triples et quadruples cordes particulièrement périlleuses, de résonance, notamment par un accroissement du phénomène de sympathie, et conséquemment de couleur. Il faut, en écoutant ces musiques aux sonorités parfois irréelles et aux détails minutieusement agencés dans un sens symbolique (on a, par exemple, une citation de la Sonate X, La Crucifixion, dans la Sonate III, La Nativité, ce qui s’accorde avec les représentations iconographiques de cet épisode dont on aurait tort d’oublier qu’il n’est pas uniment joyeux), s’imaginer que le violoniste qui joue ce qui est écrit sur la partition entend un résultat sonore différent de celui que ses doigts devraient produire ; pour lui comme pour l’auditeur, on peut parler d’un parcours initiatique semé de chausse-trapes nécessitant une concentration extrême, voire une véritable ascèse, où les frontières entre profane et mystique – notons que nous assistons ici à un mélange qui peut sembler singulier à notre modernité entre sujet sacré et formes séculières, comme en atteste la présence des danses qui étaient normalement interdites à l’église et confèrent à chaque sonate un caractère de suite –, réalité et idéalité tendent à se brouiller et même à disparaître, comme dans ces paysages rêvés par les miniaturistes du XVIIe siècle que leur sujet entraîne à dépasser le cadre matériel contraint, à l’instar de celui d’une sonate, dans lequel ils travaillent pour laisser se déployer leur imagination vers l’immensité.

Hélène Schmitt est une violoniste d’exception à laquelle son peu de goût pour l’exposition médiatique n’offre malheureusement pas toute la reconnaissance que son talent mériterait, mais dont ceux qui ont suivi son parcours en tout point exemplaire chez Alpha savent combien de découvertes et de bonheurs ils lui doivent. Ayant eu la chance d’assister aux deux concerts d’Arques-la-Bataille, j’attendais avec impatience la publication d’un enregistrement qui me semblait destiné, comme je l’avais écrit alors, à marquer la discographie pourtant relevée de l’œuvre. Avec sa magnifique pochette signée Petrus Christus, sa note d’intentions juste et touchante signée par la musicienne et sa captation chaleureuse et finement ciselée, le disque est aujourd’hui là et c’est un accomplissement, un des très rares, à mon sens, à pouvoir tutoyer la version désormais mythique de Reinhard Goebel. Bien sûr, la technique violonistique est irréprochable tant en terme d’intonation que de sûreté des traits, la sonorité est épanouie, sensuelle, solaire même, mais sans la dimension narcissique qui peut s’attacher à cet adjectif (voir, sur ce point, la version de Gunar Letzbor), la maîtrise de l’archet et la discipline de la pensée sont partout évidentes. Composé de musiciens aguerris, le continuo est impeccablement tenu et s’impose, mieux qu’un simple soutien, comme un partenaire à part entière qui dialogue avec la soliste et apporte à ses broderies de riches touches colorées ; son inventivité, sa discrétion agissante qui n’exclut aucunement la fantaisie contribuent indiscutablement à la réussite de cette réalisation. Toutes ces qualités de facture, que d’autres lectures possèdent également à des degrés divers, ne seraient rien sans la profonde réflexion menée par Hélène Schmitt sur ce recueil dont aucune dimension ne paraît lui avoir échappé ; elle ose aussi bien la lenteur que la fulgurance, le murmure que la flamboyance, toujours fervente et concentrée, d’une sensibilité passionnée et pourtant formidablement humble devant des musiques si fabuleusement complexes, aussi tortueuses que torturantes, auxquelles elle donne un souffle et une élévation que l’on cherche en vain chez la majorité de ses concurrents (la comparaison avec la lecture de Rachel Podger, adoubée par la critique notamment anglo-saxonne, est éloquente : on ne saurait lui contester l’élégance et la finesse, mais où est la flamme ?) À mes yeux, Hélène Schmitt et ses compagnons ont su approcher l’essence même de ces fameuses Sonates du Rosaire et si mon attachement envers certaines des versions qui m’accompagnent depuis de nombreuses années demeure intact, je sais que c’est vers ce disque de feu touché par la grâce que je me tournerai dorénavant, comme je le fais depuis qu’il m’est arrivé, pour sentir palpiter au plus près l’incroyable invention de Biber.

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AE-10256_wunderkammern_12-11-2016.jpg 1,55 MB

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WDR :

...atemberaubend. Der französischen Geigerin Hélène Schmitt gelingt mit ihrer Aufnahme nichts weniger als ein Geniestreich. In ihrer sehr freien Lesart des Notentextes reißt sie den Himmel weit auf ... Nichts ist lauwarm, jeder Moment rührt an die Existenz ... Sagen wir doch einfach: ein echter Hammer.

La Libre Belgique :

Entourée de musiciens d’exception, la violoniste française déploie une nouvelle fois sa manière, puissante et mystérieuse, mêlant hauteur spirituelle et sensualité, guidée par un art incomparable de « dire » la musique, et de la révéler.

wunderkammern.fr :

C’est un accomplissement, un des très rares, à mon sens, à pouvoir tutoyer la version désormais mythique de Reinhard Goebel. ... À mes yeux, Hélène Schmitt et ses compagnons ont su approcher l’essence même de ces fameuses Sonates du Rosaire.