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François Dufaut

1604-c.1672

Der Name Dufaut fällt meist gemeinsam mit den Namen anderer Lautenisten seiner Zeit,  den Gaultiers, Gallots oder Charles Mouton, wenn die Rede ist von der französischen Lautenschule, die von Ennemond, dem “alten” Gaultier ausging. Auch die Musik Dufauts findet sich in ihren Quellen stets  neben der anderer Lautenisten: In zwei Sammeldrucken von 1631 und 1638, sowie in mehr als 90 Manuskripten, die meisten davon in Frankreich, England und im deutschsprachigen Raum.
    
Die Biographie Dufauts bleibt heute noch über weite Strecken im Dunkeln. Aus seiner Heiratsurkunde von 1629 geht hervor, dass er 1604 oder etwas früher in Bourges in eine Familie des mittleren Bürgertums hineingeboren wurde. Zum Zeitpunkt seiner Eheschließung wohnt er in Paris, am Quai des Augustins, in der Gemeinde Saint-André-des-Arts, in unmittelbarer Nähe des Pont Saint-Michel, wo sich die Werkstatt des Lauten- und Gambenmachers Edmond Hotman befindet. 1631 veröffentlicht Pierre Ballard, Musikdrucker mit königlichem Privileg, eine Sammlung von Lautenmusik, in der einige Sätze Dufauts neben denen von Lautenisten aus dem Umfeld des Hofes erscheinen. Damit ist schon Dufauts Aufstieg in die Kreise der besten Lautenisten seiner Zeit belegt, auch wenn er selbst zeitlebens nie eine Stelle am Hof innegehabt  zu haben scheint. 1638 erscheint ein weiterer Band  mit Lautenmusik bei  Ballard, darin enthalten sind Sätze von Mezangeau, Bouvier, Dubut und Dufaut.
Um 1650 geht er nach England, erstaunlicherweise zu einer Zeit, als französische Musiker, die am Hof Charles des I. angestellt waren, nach dessen Hinrichtung 1649 und dem Beginn des Commonwealth London verlassen und nach Paris zurückkehren. 1653 finden wir Dufaut im Umfeld des Innsbrucker Hofes, und 1655 scheint er wieder in Paris zu sein: Der niederländische Physiker Christiaan Huygens schickt während eines Aufenthaltes in Paris an seinen Vater Constantijn in Den Haag eine Liste mit zu empfehlenden Pariser Musikern: Chambonnière, Lambert, Hotteman, Constantin, Du Faut, Gaultier, Pinel, Gobert. Constantijn Huygens, musikbegeisterter Gelehrter, Diplomat und Dichter und auch selbst Komponist, trifft Dufaut 1662 in Paris und vertraut ihm, der im erneuten Aufbruch ins erst kürzlich wieder monarchisch gewordene England begriffen ist, einige Briefe an Londoner Adressaten an. Ein Jahr später, 1663, hört Christiaan Huygens Dufaut in London und beschreibt sein Spiel als “excelent goed”. 1669 erkundigt sich Constantijn Huygens in einem Brief an Mrs Warwick, wahrscheinlich eine Londoner Schülerin Dufauts, ob der illustre Herr Dufaut noch am Leben sei. Mrs Warwicks Antwort kennen wir nicht, und Dufauts Todesjahr bleibt nicht genau zu bestimmen. Zwei musikalische Nachrufe sind überliefert, ein Tombeau de Dufaux von Dupré d’Angleterre sowie Le Sommeil de Dufaut, das Eröffnungsstück von Jacques Gallots gedrucktem Lautenbuch, welches um 1682 erschienen ist.

Von AEOLUS aufgenommene Werke:

Pavane en mi mineur e-moll
Suite en do mineur c-Moll
Suite en fa majeur F-Dur
Suite en ré mineur d-moll
Suite en sol majeur G-Dur
Suite en sol mineur g-moll
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